Liebe Freunde,
der Frühling hat auch bei uns den letzten Schnee vertrieben und uns bereits im März einige sehr warme Tage beschert. Das hat die frühen Blumen und die Spalierbäume wachgekitzelt und zu üppiger
Blüte veranlasst. Leider hat dann der April genau das getan, was er soll und mit zweimaligem massivem Schwung der Schnee- und Eiskeule zumindest unserer Marille, den Kiwis und den Kirschen arg
zugesetzt. Die Birnen, Äpfel und auch der Pfirsich haben es dagegen wohl unbeschadet überstanden. Unsere Obstbäume habe ich im frühen März nach neu erworbenem Wissen fast alle geschnitten - wir
sind gespannt, wie sie auf die teilweise deutlichen Eingriffe reagieren. Die ausgeschnittenen Äste haben wir beim - witterungsbedingt leicht verspäteten - Osterfeuer verheizt. Die Wiesen sind
gestriegelt - teilweise mit dem Traktor, die steilen Flächen per Hand mit dem Rechen. Inzwischen wachsen Gräser und Kräuter eifrig in die Höhe und wir tüfteln schon am Termin für die erste Mahd
- wenn denn das Wetter mitspielt...
Unsere Bauarbeiten im Haus nehmen nach der winterlichen Planungspause wieder Fahrt auf. Im Obergeschoss und im Treppenhaus sind alle Abbrucharbeiten abgeschlossen. Die Sanitärleitungen sind
installiert und im Moment wachsen die Trennwände in die Höhe und Breite. Auch die erste Lieferung von rund 3 Kubikmeter Gebirgslärche ist angekommen. Beim Abladen war uns ein lieber Nachbar mit
seinem Traktor behilflich, der die Fähigkeiten
seines Gefährts sehr genau kannte: Während uns das Hochgehen der Vorderachse unter der tonnenschweren Hecklast die Nackenhaare aufstellte, steuerte er in aller Seelenruhe das Paket vom LKW und
direkt vor unsere Traktorgarage. Dort harrt das Holz nun seiner weiteren Verarbeitung zu Fenstern und Türen. In dieser Woche soll das Dämmmaterial für die Bodenaufbauten (Flachs, Jute und
Holzfaser) geliefert werden. Die Genehmigung für die
Außentreppe haben wir nach einigem Ringen erhalten, in den nächsten Tagen haben wir einen Ortstermin für zwei PKW-Stellplätze.
Draußen haben wir die Terassenmauer erhöht, so dass sie einerseits von der Terrasse aus als Rückenlehne für eine lange Bank dienen kann und andererseits eine Sitzgelegenheit von Hofseite aus
wird. Vor dem alten Bauernsacherl reißen wir gerade die Reste der alten Gred heraus, ebnen das Gelände zwischen Gebäude und Misthaufen ein und betonieren dann eine neue Gred über die gesamte
Gebäudebreite. Das wird bestimmt einmal ein Lieblingsplatzerl: Windgeschützt und mit wunderbarem Blick auf den Traunstein.
Meine Schule neigt sich dem Ende zu, schon im Juni ist die Abschlussprüfung. Ich werde die zumeist sehr interessanten Unterrichtsabende und vor allem die "Lehrausgänge" und die praktischen
Einheiten direkt vermissen! Aber wir stricken schon an einer informellen Fortsetzung. Außerdem bleibt mir dann mehr Zeit für unseren Umbau und die vielen, vielen Ideen, die wir noch haben. Seit
Anfang Mai sind wir in der zweijährigen Umstellungsphase unseres Betriebes auf biologische Wirtschaftsweise. Zwar haben sowohl wir in unserem
ersten Jahr als auch unser Vorgänger Sepp all seine Jahre ohnehin biologisch gewirtschaftet - allein: Heute brauchst ja für alles ein Wapperl und drum werden wir jetzt regelmäßig von BIOS
Austria kontrolliert... Ab jetzt also: Bio mit Nachweis!
Nebenbei haben wir den Kletterturm der Kinder in Freising abgebaut und hier wieder aufgestellt. Beim Rutschen und Schaukeln können auch unsere beiden wilden Weiber nun den Ausblick auf den
Traunstein genießen. In zwei Wochen feiern wir mit unseren Nachbarn ein erstes Hoffest, das sich hoffentlich in den kommenden Jahren als Tradition etablieren kann.
Wir freuen uns sehr, dass mit der warmen Jahreszeit nun neben der Baustelle auch draußen wieder viele Arbeiten möglich sind: Wir haben einen kleinen Kartoffelacker angelegt, Mais, Gurken, Tomaten
etc. gedeihen im Gewächshaus und dürfen bald an die frische Luft. Die Natur erwacht mit großer Kraft!
Wir wünschen Euch allen eine gute Zeit und wenn Euch nach Wiese, Wald und See ist:
Meldet Euch bei uns - wir bringen Euch jederzeit unter und freuen uns auf Euch!
Euer Wolfgang Illinger
